Wespen Wespen sind Nützlinge

Sollte man Wespen bekämpfen oder vertreiben? Diese Frage stellt sich in jedem Sommer wieder aufs Neue. All zu oft reagieren die Menschen über, sehr zum Leidwohl der Wespen. Mit unserer kurzen Information möchten wir zu einem besseres Miteinander beitragen.  

Kein Grund zur Panik  

Manchmal kann man sich dem Eindruck nicht erwehren, als würden Wespen nur leben um uns das Leben im Sommer schwer zu machen. Angezogen vom Süßem, Wurst oder auch Fleisch, schwirren sie heran und stören das Kaffeekränzchen oder die Grillparty. Meist nimmt das Schicksal dann seinen Lauf und es wird versucht, mit wilden Handbewegungen die Wespen abzuwehren. Diese wiederum fühlen sich hierdurch bedroht und tun das, was sie tun müssen. Sie stechen zu! Dieses Verhalten entspricht ihrem natürlichen Überlebenswillen. Übrigens: auch bei den Wespen stechen wieder nur die Weibchen – die Männchen haben gar keinen Stachel…

Den Zucker brauchen sie für sich selbst, quasi als „Treibstoff“, und das Eiweiß für die Ernährung ihrer Larven. Normalerweise fangen sie zu diesem Zweck zwar andere Insekten, aber natürlich ist es einfacher sich ungeladen an unseren Tisch zu setzen als mühselig Fliegen nachzujagen.

Manchmal kann man beobachten wie sie an morschem Holz nagen. Diese abgeknabberten Teilchen bilden die Grundlage für ihre papierähnlichen Nester. Entdecken wir ein solches am Haus oder im Garten fühlen wir uns bedroht, denn in diesem Bereich sind die Tiere verständlicherweise äußerst aggressiv.

Das Umweltamt berät

Leider kommt es allzu oft vor, dass sich Menschen schon beim bloßen Anblick einiger weniger Wespen im Haus bereits “bedroht” fühlen und die Feuerwehr oder entspr. Fachfirmen zwecks Umsiedlung rufen. Selbst Wespennester im Garten werden als “Bedrohung” angesehen. Da aber Wespen nicht ausschließlich lästig, sondern auch nützlich sind – sie fressen Blattläuse und Insekten, beteiligen sich an der Blütenbestäubung und dienen Vögeln oder auch den “Echten Wespen (Hornissen)”, die unter strengem Naturschutz stehen, als Nahrung, wird die Feuerwehr nur tätig, wenn hier eine besondere Gefahr (z.B. ein Wespennest im Kinderzimmer oder bei Allergikern) vorliegt.

So gehen Sie mit Wespen richtig um

Zwölf Tipps zum richtigen Umgang mit Wespen

  •  Am Kaffeetisch und beim Grillen: Wespen stechen sobald sie sich bedroht fühlen. Vermeiden Sie deshalb heftige Bewegungen.
  • Nur zwei der acht heimischen Wespenarten stehen auf Süßspeisen und Fleisch / Wurst (Deutsche Wespe und Gemeine Wespe). Es ist sinnvoll Nahrungsmittel im Freien abzudecken und Reste wegzuräumen. Nachdem Essen sollte der Mund bei Kindern abgewischt werden, um die Wespen nicht anzulocken.
  • Nie direkt aus der Flasche trinken. Am besten Getränke mit dem Strohhalm trinken. Wespen können durch eine abseits stehende Flasche mit süßem Inhalt abgelenkt werden.
  • Wespen werden von dem süßlichen Geruch von Parfum und Autan angezogen und fliegen gerne auf bunte Kleidung.
  • Sind Wespennester in Hausnähe, bringt man Fliegengaze an Fenstern und Türen an. Wespennester am Haus dürfen nicht einfach eingeschlossen werden, da sich die Tiere dann einen anderen Ausgang suchen und so ins Haus gelangen können. Am verschlossenen Einflugloch müssen Sie dann mit aggressiven Wespen rechnen. Wespen haben ein Langzeitgedächtnis!
  • Bleibt man auf einer Distanz von 2-3 Metern zum Nest und versperrt die Flugbahn der Wespen nicht, fühlen sie sich nicht bedroht.
  • Für Kleinkinder in der Nähe des Nestes Absperrung machen. Nicht barfuß laufen, da sich auch Nester in der Wiese befinden können.
  • Obst rechtzeitig abernten und aufsammeln. Blattläusen mit biologischen Maßnahmen vorbeugen bzw. diese bekämpfen, da die süßen Ausscheidungen der Läuse Wespen anziehen. 
  • Wenn Holzverschalungen am Haus regelmäßig gepflegt und mit umweltfreundlichen Lacken angestrichen werden, wird das Holz nicht von Wespen zu Nistmaterial verarbeitet.
  • Um Wespen, die sich ins Haus verirrt haben, wieder nach draußen zu bringen, wird ein Glas über die Wespe gestülpt und vorsichtig ein Stück Papier als Boden untergeschoben.
  • Nach den ersten Frostnächten im Herbst gehen die Wespen ein. Nur die Königin überlebt und sucht sich einen anderen Platz zum überwintern. Man kann das Nest nun gefahrlos entfernen. Es empfiehlt sich, die Stelle gut zu säubern, denn Wespen orientieren sich am Geruch. Wohnungssuchende Königinnen könnten sonst im nächsten Jahr wieder an der Stelle einfinden, an der es „nach Wespe riecht“.
  • Wespennester in der Nähe von Kindern entfernen. Dafür keine Pestizide verwenden, sondern Wespennester nur von Experten entfernen lassen. Die untere Naturschutzbehörde bei ihrem zuständigen Landratsamt informiert über die Experten vor Ort.

Quelle: www.nabu.de

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